Emil sucht ein Zuhause

Emil wurde von einem tierlieben Paar auf der Straße gefunden – schwer verletzt, mehr tot als lebendig, doch sie versuchten noch alles für ihn zu tun und retteten ihm somit das Leben.
Was genau passiert ist, ist schwer zu sagen, seine Verletzungen passen eigentlich nicht zu einem Autounfall, doch genau kann man es leider nicht sagen, er hat jedenfalls keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen davon getragen, allerdings psychisch umso mehr.

Was Emil genau passiert ist, bleibt sein Geheimnis und wir sind uns oft nicht sicher, ob wir all die Geschichten der geschundenen Seelen überhaupt verkraften würden, wenn sie es uns erzählen könnten. Emil war nach seiner Genesung ein Häufchen Elend voller Angst und Panik vor den Menschen, was auch der Grund ist, wieso er dann von seinen Rettern bei uns abgegeben wurde, weil sie einfach nicht damit umgehen konnten.

Emil hat seine Angst vor Menschen nie abgelegt, wie auch, im Tierheim ist keine Zeit und auch kein Personal vorhanden, die intensiv mit Emil arbeiten könnten, auch wenn wir uns sicher sind, dass er definitiv Potenzial hat, denn er ist ein neugieriger und aktiver Bursche.
Mit seiner Pflegerin Niki, die er kennt, seit er ein Junghund ist, ist er ein liebenswerter Rüde, der sich auch gerne streicheln lässt.
Fremde Menschen beobachtet er bevorzugt von weitem und das dafür sehr gerne, er nähert sich teilweise auch bis zu einem gewissen Sicherheitsabstand, hat auch schon gelegentlich Leckerlies genommen von ihm unbekannten Frauen, doch streicheln war bisher nur für Pflegerin Niki ein Privileg.

Emil hatte nie die Chance ein Leben außerhalb des Tierheimes richtig kennenzulernen, zu lernen, dass nicht nur Negatives da draußen auf ihn wartet, sondern auch so viel Tolles und wir befürchten, dass es für ihn sehr schwer sein wird diese Chance zu bekommen, zumal er eine gewisse Scheue und Ängstlichkeit behalten wird.

Für Emil suchen wir also einen ganz speziellen und besonderen Platz.
Ein Platz wo man ihm Freiraum gibt, mit ihm lernt, übt, an seiner Angst arbeitet und ihn langsam an den normalen Alltag außerhalb des Tierheimes gewöhnt.
Menschen, denen bewusst ist, dass Emil vermutlich nie ein normaler offener Hund sein wird, sondern immer ein besonderer Charakter, der viel Sicherheit und Geduld benötigt.
Ein Zuhause, in dem er sein kann, wie er ist, wo er es entspannt, ruhig und wohlbehütet hat und man ihn einfach akzeptiert!

Auch ein Gnadenplatz auf einem Lebenshof, wo man sich speziell auf Angsthunde spezialisiert hat, wäre für Emil toll. Ein Leben ohne Zwang, aber auch ein Leben, in dem er Möglichkeiten hat, sollte er seine Angst ablegen können.